Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Schritt:
Auf welchen Aspekt von MDG 6 wollen wir uns konzentrieren und warum?
Das Hauptziel des sechsten Millenniumentwicklungsziels (MDG 6) ist es, die Ausbreitung von HIV/AIDS bis 2015 zu stoppen sowie eine allgemein zugängliche Behandlung für Betroffene bis 2020 zu erreichen. Daher wollten wir diesem Thema große Bedeutung beimessen, indem wir deutlich die Ursachen und Folgen des Virus darstellen. Mit Blick auf das junge Publikum war es wichtig, die Wahl der Sprache zu beachten und zu verhindern, dass die Botschaft diskriminierend oder als missverständlich wahrgenommen wird.
Da wir mit der Installation nicht nur das Thema HIV/AIDS ansprechen wollten, identifizierten wir andere Krankheiten, die einen tiefgreifenden Einfluss auf die heutige Gesellschaft haben. Speziell wollten wir solche Krankheiten betrachten, deren Heilmittel schon bekannt sind oder die relativ leicht vorzubeugen sind und bei denen dennoch Prävention oder Heilung aufgrund von ungleichem Zugang zu Medikamenten oder sozialen Ungleichheiten nicht sichergestellt werden, wie im Falle von Malaria, Tuberkulose und Diarrhoe.
2. Schritt:
Der Ort
Nach Auswahl des Themas, machten wir uns Gedanken über den richtigen Ort für die Installation, indem wir das Thema in Bezug zu den Ausstellungsstücken des Museums setzen. Die Platzverhältnisse und der Zugang sind dabei entscheidend für die Art der Struktur, die wir entwickeln wollen.
3.Schritt:
Die Arbeit kann beginnen
Nachdem Thema und Standort festgelegt sind, muss man über die notwendigen Materialien für die Umsetzung nachdenken und Anbieter und Preise anfragen. Es ist wichtig, einen Anbieter zu finden, der die Anforderungen an Design und Druck erfüllen kann. Auch den Umwelteinfluss der Installation sollte man bedenken und, wann immer dies möglich ist, wiederverwendbare, recycelte oder zertifizierte Materialien auswählen.
4. Schritt:
Zeitplan
Es ist entscheidend, bestimmte Fristen und Termine für die Ausführung einiger Tätigkeiten wie den Aufbau der Installation und die Eröffnung zu setzen.
5. Schritt:
Die Begleitmaterialien
Identifizieren Sie die Begleitmaterialien zur Installation, wie die Broschüre in der Zahlen und Fakten übersichtlich dargestellt sind. Alle Materialien sollten graphisch stimmig gestaltet sein.
6. Schritt:
Die Botschaft
Die Aussage
Die Botschaft sollte klar und deutlich, kurz, zutreffend und ansprechend gestaltet sein. Da das Thema mit Stigmata und Vorurteilen belegt ist, ist es essenziell, sicher zu stellen, dass der Inhalt nicht zweideutig ist. Daher sollte Komik vermieden werden, um nicht missverstanden zu werden.
Recherche
Stellen Sie sicher, dass Sie aktuelle und zutreffende Daten aus verlässlichen und glaubwürdigen Quellen nutzen.
Formulierung
Die Sprache sollte von allen Publikumsgruppen erschlossen werden können. Dabei muss auf das Schriftbild (Schriftart, -größe, -farbe) geachtet werden, um die Lesbarkeit zu erleichtern.
7. Schritt:
Freigabe des unterstützenden Materials
Geben Sie dem Thema einen Rahmen und stellen Sie sicher, einen globalen und lokalen Blick auf die thematisierten Herausforderungen darzulegen. Stellen Sie konkrete Handlungsfelder dar sowie Orte, an denen man mehr zum Thema erfahren kann. Die Broschüre sollte auch visuell auf das Thema verweisen.
Ankündigungstafel
Die Tafel lenkt die Aufmerksamkeit auf die Installation und das Thema. Wählen Sie ein Bild mit einer kurzen Beschriftung.
Im Laufe des Prozesses ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Museum mit allem, was in den Begleitmaterialien geschrieben wird, einverstanden ist. Und es ist wesentlich, dass die Produkte optisch aufeinander abgestimmt sind.
8. Schritt:
Umsetzung der Installation
Wenn möglich, planen Sie die Eröffnung der Installation an einem bedeutsamen Datum.
Die Installation ist so gestaltet, dass sie die BesucherInnen auf verschiedene Weisen informiert. Sie besteht aus vier Würfeln, die jeweils eine der tödlichsten Krankheiten der Welt repräsentieren: Malaria, HIV/AIDS, Tuberkulose und Diarrhoe. Drei Seiten jedes Würfels zeigen relevante Zahlen und Fakten zur Krankheit. Die vierte Seite der Würfel ist offen und hat eine kleine Ablage, um ein Bild der Krankheitserreger und ein Päckchen der zur Verfügung stehenden Behandlungsmethode dort zu platzieren. Zum Beispiel zeigt der Malaria-Würfel das Bild eines Moskitos, das die Krankheit verbreitet und eine Packung eines Medikaments gegen Malaria. Im Falle von HIV/AIDS liegen dort einige Kondome für Männer und Frauen mit einem Bild des Virus im Hintergrund.
Die BesucherInnen können alle Gegenstände berühren und die Kisten drehen, um mehr Informationen zu bekommen. Die Installation wurde in einem Raum des Museums aufgebaut, der landwirtschaftliche Geräte zeigt. Dadurch konnten wir die Folgen von Unterernährung ansprechen, die mit diesen Krankheiten in Verbindung stehen und auf der anderen Seite die Auswirkung von Sicherheit und Ernährungssouveränität hinsichtlich neuer globaler Krankheiten wie Fettleibigkeit und Mangelernährung.
9. Schritt:
Kommunikation
Der bevorzugte Kommunikationskanal war die Facebook-Seite “Connected for a Better World”, die eine Vielzahl an Informationen zu bestimmten Krankheiten, ihren Auswirkungen sowie globalen und lokalen Errungenschaften in diesem Zusammenhang bereitstellte.
Da wir sozial kontroverse Themen ansprechen, z.B. HIV/AIDS, die mit vielen Vorurteilen beladen sind, ist es wichtig, eine klare und positive Sprache zu verwenden. Der Schwerpunkt sollte immer auf Prävention, Behandlung der Patienten und den möglichen Maßnahmen der zuständigen Behörden liegen.
Die Eröffnung der Installation wurde durch eine kurze Email beworben, die ihre EmpfängerInnen einlud, die Installation zu besuchen und mehr über das Projekt zu erfahren.
10. Schritt:
Eröffnung der Installation
Im Idealfall sollte ein festes Datum für die offizielle Eröffnung der Installation festgelegt sein. Um maximale Aufmerksamkeit zu erreichen, sollte der Eröffnungstag mit einem passenden Gedenktag zusammenfallen. Wenn möglich, könnte auch eine kleine Veranstaltung zur Diskussion oder Besprechung des Themas organisiert werden.
Die Eröffnung der Installation wurde außerdem über die sozialen Netzwerke von Partnern und deren Kontakten weit verbreitet (in diesem Fall Patienten-Verbände und Pharmaunternehmen).