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Gesundheit für alle

Der Kampf gegen übertragbare Krankheiten

 

Zusammenfassung

Das universelle Recht auf Gesundheit ist in der Realität noch lange nicht umgesetzt. Krankheiten wie HIV/AIDS, Malaria, Tuberkulose und Durchfallerkrankungen (Diarrhoe) töten immer noch Millionen Menschen. „Gesundheit für Alle“ ist eine aufklärende Installation, die das Bewusstsein für Millenniumentwicklungsziel 6 („Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten“) stärken soll.

Anhand von Bildern und Gegenständen wollen wir einige der tödlichsten Krankheiten der Welt und die dazugehörigen Präventions- oder Behandlungsmethoden aufzeigen. Die Installation befindet sich in der Ausstellung zu landwirtschaftlichen Geräten des Städtischen Museums in Loures und soll ein Zeichen setzen für die Notwendigkeit, politische Strategien einzusetzen, die eine signifikante Verbesserung der Gesundheitsversorgung für alle und jeden hervorbringen.

Im Detail

  • Hauptbestandteil der Installation sind vier hölzerne Würfel. Jeder Würfel repräsentiert eine der tödlichsten Krankheiten der Welt: HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria und Diarrhoe.
  • Drei Seiten jedes Würfels zeigen relevante Zahlen und Fakten zu der jeweiligen Krankheit. Die andere Seite des Würfels ist „offen“ und hat eine kleine Ablage, um ein Bild der Krankheitserreger und ein Päckchen der zur Verfügung stehenden Behandlungsmethode dort zu platzieren. Beispielsweise haben wir für Tuberkulose ein Bild von einer von der Krankheit betroffenen Lunge ausgewählt und spezielle Medikamente zur Bekämpfung dieser Krankheit. Für Diarrhoe haben wir ein Bild von konterminiertem Wasser und Salze als Methode zur Bekämpfung der Krankheit bereitgelegt.
  • Die BesucherInnen können alle Gegenstände anfassen und die Würfel  drehen, um mehr Informationen zu erhalten.
  • Die Installation wurde in einem Raum des Museums aufgebaut, der landwirtschaftliche Geräte zeigt. Dadurch konnten wir die Folgen von Unterernährung ansprechen, die mit diesen Krankheiten in Verbindung stehen und auf der anderen Seite die Auswirkung von Sicherheit und Ernährungssouveränität hinsichtlich neuer globaler Krankheiten wie Fettleibigkeit und Mangelernährung.
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Ein Überblick der Installation zu übertragbaren Krankheiten

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Jeder Würfel repräsentiert eine der Krankheiten Malaria, Aids, Tuberkulose und Diarrhoe

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BesucherInnen können die Objekte anfassen und die Würfel drehen, um weitere Informationen zu erhalten

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Den BesucherInnen steht weiteres Informationsmaterial zur Verfügung, das mit nach Hause genommen werden kann

    Budget

    Stahlgestell

    340 €

    4 Kisten

    40 €

    Vinyl Druck

    400 €

    Design und Druck des Prospekts

    700 €

    Gesamtsumme

    1480 €

    Schritt-für-Schritt-Anleitung

    1. Schritt:

    Auf welchen Aspekt von MDG 6 wollen wir uns konzentrieren und warum?

    Das Hauptziel des sechsten Millenniumentwicklungsziels (MDG 6) ist es, die Ausbreitung von HIV/AIDS bis 2015 zu stoppen sowie eine allgemein zugängliche Behandlung für Betroffene bis 2020 zu erreichen. Daher wollten wir diesem Thema große Bedeutung beimessen, indem wir deutlich die Ursachen und Folgen des Virus darstellen. Mit Blick auf das junge Publikum war es wichtig, die Wahl der Sprache zu beachten und zu verhindern, dass die Botschaft diskriminierend oder als missverständlich wahrgenommen wird.

    Da wir mit der Installation nicht nur das Thema HIV/AIDS ansprechen wollten, identifizierten wir andere Krankheiten, die einen tiefgreifenden Einfluss auf die heutige Gesellschaft haben. Speziell wollten wir solche Krankheiten betrachten, deren Heilmittel schon bekannt sind oder die relativ leicht vorzubeugen sind und bei denen dennoch Prävention oder Heilung aufgrund von ungleichem Zugang zu Medikamenten oder sozialen Ungleichheiten nicht sichergestellt werden, wie im Falle von Malaria, Tuberkulose und Diarrhoe.

    2. Schritt:

    Der Ort

    Nach Auswahl des Themas, machten wir uns Gedanken über den richtigen Ort für die Installation, indem wir das Thema in Bezug zu den Ausstellungsstücken des Museums setzen. Die Platzverhältnisse und der Zugang sind dabei entscheidend für die Art der Struktur, die wir entwickeln wollen.

    3.Schritt:

    Die Arbeit kann beginnen

    Nachdem Thema und Standort festgelegt sind, muss man über die notwendigen Materialien für die Umsetzung nachdenken und Anbieter und Preise anfragen. Es ist wichtig, einen Anbieter zu finden, der die Anforderungen an Design und Druck erfüllen kann. Auch den Umwelteinfluss der Installation sollte man bedenken und, wann immer dies möglich ist, wiederverwendbare, recycelte oder zertifizierte Materialien auswählen.

    4. Schritt:

    Zeitplan

    Es ist entscheidend, bestimmte Fristen und Termine für die Ausführung einiger Tätigkeiten wie den Aufbau der Installation und die Eröffnung zu setzen.

    5. Schritt:

    Die Begleitmaterialien

    Identifizieren Sie die Begleitmaterialien zur Installation, wie die Broschüre in der Zahlen und Fakten übersichtlich dargestellt sind. Alle Materialien sollten graphisch stimmig gestaltet sein.

    6. Schritt:

    Die Botschaft

    Die Aussage

    Die Botschaft sollte klar und deutlich, kurz, zutreffend und ansprechend gestaltet sein. Da das Thema mit Stigmata und Vorurteilen belegt ist, ist es essenziell, sicher zu stellen, dass der Inhalt nicht zweideutig ist. Daher sollte Komik vermieden werden, um nicht missverstanden zu werden.

    Recherche

    Stellen Sie sicher, dass Sie aktuelle und zutreffende Daten aus verlässlichen und glaubwürdigen Quellen nutzen.

    Formulierung

    Die Sprache sollte von allen Publikumsgruppen erschlossen werden können. Dabei muss auf das Schriftbild (Schriftart, -größe, -farbe) geachtet werden, um die Lesbarkeit zu erleichtern.

    7. Schritt:

    Freigabe des unterstützenden Materials

    Die Broschüre

    Geben Sie dem Thema einen Rahmen und stellen Sie sicher, einen globalen und lokalen Blick auf die thematisierten Herausforderungen darzulegen. Stellen Sie konkrete Handlungsfelder dar sowie Orte, an denen man mehr zum Thema erfahren kann. Die Broschüre sollte auch visuell auf das Thema verweisen.

    Ankündigungstafel

    Die Tafel lenkt die Aufmerksamkeit auf die Installation und das Thema. Wählen Sie ein Bild mit einer kurzen Beschriftung.

    Im Laufe des Prozesses ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Museum mit allem, was in den Begleitmaterialien geschrieben wird, einverstanden ist. Und es ist wesentlich, dass die Produkte optisch aufeinander abgestimmt sind.

    8. Schritt:

    Umsetzung der Installation

    Wenn möglich, planen Sie die Eröffnung der Installation an einem bedeutsamen Datum.

    Die Installation ist so gestaltet, dass sie die BesucherInnen auf verschiedene Weisen informiert. Sie besteht aus vier Würfeln, die jeweils eine der tödlichsten Krankheiten der Welt repräsentieren: Malaria, HIV/AIDS, Tuberkulose und Diarrhoe. Drei Seiten jedes Würfels zeigen relevante Zahlen und Fakten zur Krankheit. Die vierte Seite der Würfel ist offen und hat eine kleine Ablage, um ein Bild der Krankheitserreger und ein Päckchen der zur Verfügung stehenden Behandlungsmethode dort zu platzieren. Zum Beispiel zeigt der Malaria-Würfel das Bild eines Moskitos, das die Krankheit verbreitet und eine Packung eines Medikaments gegen Malaria. Im Falle von HIV/AIDS liegen dort einige Kondome für Männer und Frauen mit einem Bild des Virus im Hintergrund.

    Die BesucherInnen können alle Gegenstände berühren und die Kisten drehen, um mehr Informationen zu bekommen. Die Installation wurde in einem Raum des Museums aufgebaut, der landwirtschaftliche Geräte zeigt. Dadurch konnten wir die Folgen von Unterernährung ansprechen, die mit diesen Krankheiten in Verbindung stehen und auf der anderen Seite die Auswirkung von Sicherheit und Ernährungssouveränität hinsichtlich neuer globaler Krankheiten wie Fettleibigkeit und Mangelernährung.

    9. Schritt:

    Kommunikation

    Der bevorzugte Kommunikationskanal war die Facebook-Seite “Connected for a Better World”, die eine Vielzahl an Informationen zu bestimmten Krankheiten, ihren Auswirkungen sowie globalen und lokalen Errungenschaften in diesem Zusammenhang bereitstellte.

    Da wir sozial kontroverse Themen ansprechen, z.B. HIV/AIDS, die mit vielen Vorurteilen beladen sind, ist es wichtig, eine klare und positive Sprache zu verwenden. Der Schwerpunkt sollte immer auf Prävention, Behandlung der Patienten und den möglichen Maßnahmen der zuständigen Behörden liegen.

    Die Eröffnung der Installation wurde durch eine kurze Email beworben, die ihre EmpfängerInnen einlud, die Installation zu besuchen und mehr über das Projekt zu erfahren.

    10. Schritt:

    Eröffnung der Installation

    Im Idealfall sollte ein festes Datum für die offizielle Eröffnung der Installation festgelegt sein. Um maximale Aufmerksamkeit zu erreichen, sollte der Eröffnungstag mit einem passenden Gedenktag zusammenfallen. Wenn möglich, könnte auch eine kleine Veranstaltung zur Diskussion oder Besprechung des Themas organisiert werden.

    Die Eröffnung der Installation wurde außerdem über die sozialen Netzwerke von Partnern und deren Kontakten weit verbreitet (in diesem Fall Patienten-Verbände und Pharmaunternehmen).

    Unsere Erfahrungen

    Pro & Contra

    Pro

    • Die Art des Designs der Installation ermöglicht es BesucherInnen, die Probleme und Lösungswege zu verstehen. Aufgrund ihrer visuellen Komponente und Interaktivität, können die Besucherinnen durch Interaktion Wissen erlangen.
    • Die Installation kann einzeln oder in Gruppen genutzt werden.
    • Mobilität: Die Installation kann mittels angebrachter Rollen leicht bewegt werden.

    Contra

    • Die Installation ermöglicht keinen Vergleich / keine Gegenüberstellung der behandelten Krankheiten. Es ist schwierig herauszufinden, welche Krankheiten relativ kostengünstig behandelt werden können, wie zum Beispiel Diarrhoe (die in Entwicklungsländern eine hohe Sterblichkeit verursacht).
    • Obwohl Gruppeninteraktionen  möglich sind, ist es am praktikabelsten, wenn die Installation nur von einer Person genutzt wird.
    • Einzelne Teile könnten von Besucherinnen und Besuchern leicht entfernt werden.
    • Das Gewicht der Installation schränkt die Mobilität ein.

    Lernerfahrungen

    • Obwohl die Installation sehr gelungen und kreativ ist, kam sie aufgrund des Ortes nicht so gut zur Geltung. Der Teil des Museums ist kaum besucht, da er nicht zum Hauptgebäude gehört.

    Besucherreaktionen

    • Auf Nachfrage nannten BesucherInnen folgende Punkte als gelungen: “Fokus auf Krankheiten; interessant; ansprechend; toll; kreativ; Verknüpfung von Globalem und Lokalem; Warnung vor den Folgen der Krankheiten; sehr anpassungsfähig an verschiedene Themen; sehr praktikabel und funktional; einzigartige Kommunikation; erlaubt es, verschiedene Themen zu behandeln; Ausstellung der Medikamente; das Spielerische; Verknüpfung von Realität und Prävention; macht Wissen über Krankheiten und Gründe zugänglich; Verbindung zum Ausstellungsort; Zweiteilung Krankheit / Lösung; Identifikation von Krankheiten, die Entwicklungsländer betreffen.“
    • Es wurden keine Schwächen identifiziert.
    • Auf die Frage, was die BesucherInnen anders machen würden, kamen folgende Antworten: „ökonomische Vorteile durch Gesundheit; Erwähnung generischer Medikamente; Thematisierung alternativer Medizin; Behandlung der Interessen der Pharmaunternehmen; dynamischer; Erkundung des Pestizideinsatzes und onkologischer Krankheiten; Wege zur Vermeidung von Moskitostichen.“

    Internetlinks + andere Quellen

    UNAIDS: Programm der Vereinten Nationen zum Kampf gegen HIV/AIDS (englisch)

    www.unaids.org/

    The Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria: Finanzierungsinstrument zur Bekämpfung der  Infektionskrankheiten HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose (englisch)

    www.theglobalfund.org/en/

    Bill and Melinda Gates Foundation: Malaria - Strategischer Überblick

    www.gatesfoundation.org/de/What-We-Do/Global-Health/Malaria

    Bill and Melinda Gates Foundation: Tuberkulose - Strategischer Überblick

    www.gatesfoundation.org/de/What-We-Do/Global-Health/Tuberculosis

    Bill and Melinda Gates Foundation: HIV - Strategischer Überblick

    www.gatesfoundation.org/de/What-We-Do/Global-Health/HIV

    Malaria No more: Webseite der Nichtregierungsorganisation, die für die Ausrottung von Malaria kämpft

    www.malarianomore.org/

    Unicef: Malaria - Tödliche Gefahr für Kinder

    www.unicef.de/download/8702/63501c6ef21e7163c2bfe8f1d6c98f27/f0012-malaria-2011-pdf-data.pdf

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