Thunfisch, eine der traditionellen Nahrungsquellen der BewohnerInnen des Südpazifik, gehört heute zu den bedrohten Fischarten, da internationale Fangflotten große Mengen fangen und verarbeiten. Das bedroht nicht nur die verschiedenen Thunfischarten, sondern ebenso die Nahrungssicherheit der örtlichen Bevölkerung, die kaum eine Alternative zum Fischfang haben.
Die Installation befindet sich in der Pazifikausstellung in unmittelbarer Nähe von Bootsmodellen und traditioneller Fangausrüstung und zeigt auf Knopfdruck am Beispiel des Gelbflossen-Thunfischs das Verhältnis von Fangmenge und verbliebenem Bestand zu drei verschiedenen Zeitpunkten (1950, 1980 und heute = 2014) . Ein kurzer Text verweist auf das Problem und ein beiliegender Einkaufsführer bietet Alternativen zu den besonders bedrohten Fischarten an.
Die Installation ist in sich sehr kompakt.
Konstruktion der Lichtinstallation |
2600 € |
Design und Druckkosten |
270 € |
Gesamtsumme |
2870 € |
Besonders geeignet zur Anknüpfung sind Ausstellungen, die Fischfang und/oder Meer und Küste thematisieren. Auch andere Formen der Jagd oder auch der Ernährung können ein Anknüpfungspunkt sein.
→ Interessant ist es, traditionelle und heutige Methoden zu kontrastieren. Wirtschaftliche und technische Effektivität stehen in einem direkten Zusammenhang mit der Gefährdung von Arten. In unserem Fall sind es die industriellen Fangflotten gegen die kleinen individuellen Fischerboote.
→ Nicht kulturelle Unterschiede, sondern individueller Lebensstil ist hier das Thema. Biodiversität in Ozeanien scheint weit entfernt, doch stammt ein großer Teil des Thunfischs auf unseren Tellern aus dem Südpazifik. Hier sind zusätzliche Informationen gefragt: Wie viel Thunfisch wird exportiert und in Deutschland verkauft?
→ Weniger ist mehr
Das Thema ist groß. Deshalb haben wir es auf einen Hauptaspekt heruntergebrochen, nämlich eine Fischart.
Eine Lichtinstallation sollte an einer Stelle stehen, wo die Lichtverhältnisse stabil sind. Außerdem kann direktes Tageslicht in der Umgebung die Wirksamkeit einschränken. Die Stromversorgung muss unauffällig gegeben sein.
Falls die Installation in einer Vitrine stehen soll, darf sie nicht zu viel Wärme entwickeln und keine schädlichen Ausdünstungen hervorrufen. Wir nutzten LED-Leuchten um die Hitzeentwicklung zu minimieren.
Die Installation muss sicher fixiert werden. In den meisten Fällen dürfte es schwierig sein, sie direkt im Fußboden zu verankern. Hier ist eine gute Beratung nötig. Die „Kontrollplatte“ der Installation mit den Knöpfen ist eine Metallkonstruktion, deren Fuß unter einem Podest „verschwindet“ und so fest und sicher steht.
Für unsere Installation benötigten wir vier unterschiedliche Dienstleister, einen Schreiner für die Holzkonstruktion, hinter der die technische Ausstattung verborgen ist, einen Elektriker für die Lichtanlage, eine Designerin für die Gestaltung der Infoplatte und die Druckerei für deren Druck.
Die Kosten für die Lichtanlage hängen von den Erfordernissen ab sowie von der Zahl der Knöpfe, die die BesucherInnen bedienen sollen. Von der Zahl der Lichtpunkte hängt wiederum ab, wie viele Projektoren nötig sind. In unserer Installation brauchten wir 5 Projektoren mit jeweils 33 Lichtpunkten. Diese 165 Lichtpunkte stehen für den Thunfisch und für die Fangmengen. Wir nutzten nur weißes Licht und drei Zeitpunkte, d.h. drei Knöpfe, um die Installation gleichzeitig günstig und vor allem für die BesucherInnen überschaubar zu machen.
Die Schlüsselinformationen wurden für die Infotafel zusammengestellt (siehe Details)
Alle Arbeitsschritte müssen Hand in Hand ablaufen. Museumserfahrene SchreinerInnen haben meist ElektrikerInnen, mit denen sie zusammenarbeiten. Wichtig war hier, dass die Designerin, Schreiner und Elektriker sich immer klar waren, wo genau die Lichter sein sollten.
→ Wichtig: die „Kontrollplatte“ mit den Knöpfen in einer Höhe installieren, die auch Kindern und Rollstuhlfahrern den barrierefreien Zugang erlaubt.
Die Installation ist schwer und unhandlich und entsprechend teuer ist der Transport. Deshalb ist ein Durchchecken vor dem Transport keine verlorene Zeit.
Im Museum ist noch einiges zu tun, um die Installation zu fixieren und Kabel „verschwinden“ zu lassen. Zusätzlich wurde die Oberfläche der Licht- und Infoplatte mit einem Lack behandelt.
→ Neben die Installation haben wir noch einen kleinen Einkaufsratgeber Fisch von Greenpeace zum Mitnehmen ausgelegt. Die Zahl der mitgenommenen Flyer ermöglicht auch einen Überblick über die Wahrnehmung der Installation durch BesucherInnen.
Lexikon der Nachhaltigkeit: Überblick über politische Strategien zur nachhaltigen Fischerei (letzter Aufruf 2015/12/21)
www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_fischerei_1786.htm
World Wild Fund For Nature: Einkaufsführer Fisch (letzter Aufruf 2015/12/21)
World Wild Fund For Nature: Beifangrechner (letzter Aufruf 2015/12/21)
http://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/vernuenftig-einkaufen/beifangrechner/
Greenpeace:Zusammenfassung zur nachhaltigen Fischerei (letzter Aufruf 2015/12/21). Über Greenpeace ist auch ein Einkaufsführer bestellbar
Inkota-Netzwerk: zweiseitiges Infoblatt zum Thema Infoblatt im Kontext der Welternährung (letzter Aufruf 2015/12/21)
www.inkota.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/INKOTA_Infoblatt10_%C3%9Cberfischung.pdf
Marine Stewardship Council: ein Siegel für nachhaltige Fischerei.
Greenpeace: Eine kritische Einordnung des MSC-Siegels ist bei Greenpeace zu finden. (letzter Aufruf 2015/12/21)
www.greenpeace.de/themen/meere/greenpeace-bewertung-von-marine-stewardship-council-msc
Coral Triangle Initiative: eine Initiative zum Schutz der Ressourcen im Südpazifik (letzter Aufruf 2015/12/21)