Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Schritt:
Was wollen wir hervorheben und warum?
Wenn man über Entwicklung spricht, ist es unmöglich, nicht auch über den Zugang zu Wasser zu sprechen. Der Zugang zu Wasser bedingt die soziale, ökonomische und ökologische Dimension der Menschen und Gemeinschaften.
Daher zielte diese Installation darauf ab, den MuseumsbesucherInnen eine Reflektion über die Dimensionen zu ermöglichen, die schwerpunktmäßig den Entwicklungsprozess beeinflussen. Die Installation sollte die Interaktion von Bürgern aller Altersstufen gewährleisten.
2. Schritt:
Der Ort
Nach der Identifikation des Themas, muss über den passenden Ort nachgedacht werden. Empfehlenswert ist ein Standort, an dem es möglich ist, eine Verbindung von Thema vor Ort und den ausgestellten Gegenständen herzustellen.
3. Schritt:
Los geht’s
Nach einer ersten Konzeptualisierung und der Festlegung des Gesamtzieles, ist es wichtig, die Fabrikate, die Ziele und Fristen sowie die Lieferanten je nach Budget auszuwählen. Es ist außerdem wichtig, zu bedenken, dass die Ausstellung in einem Museum eine tadellose visuelle Aufbereitung erfordert.
4. Schritt:
Die Fabrikate
Welche Produkte werden zur Erreichung der festgelegten Ziele gebraucht? Welche Fabrikate müssen eventuell entwickelt werden, um die kreative und pädagogische Dimension der Installation einzuhalten? Mit Blick auf die Vielzahl an Installationen ist es entscheidend, eine optische Kontinuität zu wahren.
5. Schritt:
Die Botschaft
Recherche
Stellen Sie sicher, dass die Angaben aktuell sind und aus glaubwürdigen Quellen stammen. Wenn verwirrende oder widersprüchliche Angaben gemacht werden, werden auch alle anderen Informationen von den LeserInnen in Frage gestellt.
Redaktion
Wählen Sie eine für alle Zielgruppen zugänglichen Sprache, bedenken Sie die Schriftart um die Lesbarkeit zu erleichtern. Die Botschaft darf nicht vorurteilsbeladen sein, präsentieren Sie in Ihren Argumenten Fakten, die von den BesucherInnen, wenn nötig, validiert werden können.
Endfassung
Alle Tatsachen sollten stimmig dargelegt werden und die Realität der globalen Rahmenbedingungen hervorheben, um die Einbindung der BesucherInnen in das Thema sicherzustellen. Eine menschliche Dimension sollte dabei immer vorhanden sein.
Die Botschaften werden in der Installation und allen erstellten Materialien wie zum Beispiel dem Prospekt hervorgehoben, um die Aussagekraft der Installation zu stärken.
6. Schritt:
Freigabe des unterstützenden Materials
Um sicherzustellen, dass der Text alle wichtigen Aspekte beinhaltet, ist es ratsam, den Designern eine Reihe von Themen oder den kompletten Text zu übermitteln. Dann können die Designer die Hauptaspekte identifizieren und diese in die graphischen Botschaften integrieren.
Immer wenn es um Themen des Globalen Lernens geht, sollten einige wichtige Aspekte beantwortet werden: Worum geht es, warum beschäftigen wir uns damit, was wollen wir voranbringen und welche Lösungsansätze heben wir hervor. Manchmal neigen Designer dazu, Informationen zu vereinfachen, daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle Informationen korrekt und angemessen sind. In unserem Fall liegt der Fokus der Information auf der Anzahl der Menschen ohne sicheren Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen und der Menge an Wasser, die eine Person in Europa täglich nutzt. Der Text fokussiert die positive Wirkung, die der Zugang zu Wasser auf Individuen, Gemeinschaften und Nationen hat und nennt einige Vorschläge, die auf der weltweiten Ebene angewandt werden, um allen Menschen Zugang zu Wasser zu gewährleisten. Die Broschüre sollte das Thema visuell aufgreifen.
Die Anzeigetafel
Die Tafel soll Aufmerksamkeit auf die Installation und das Thema im Allgemeinen lenken. Dafür sollte ein Bild mit einer kurzen Beschreibung ausgewählt werden.
7. Schritt:
Errichtung der Installation
Die Konstruktion sollte vor dem Löwen-Brunnen aufgebaut werden, da dies von dem Team als der ideale Platz identifiziert wurde, da er eine direkte Verbindung zwischen diesem bestehenden Objekt und dem neuen Thema ermöglicht. In der Mitte der Konstruktion wurde ein Tisch mit Vinylverkleidung gestellt, der ein Notenblatt des bekannten Kinderliedes „Tinkle Tinkle Little Star“ zeigt sowie die Noten, die die Grundlage für das Xylophon bilden. Auf der Tischoberfläche stehen mehrere Wasserflaschen, die so gestimmt wurden, dass sie jeweils einer Note entsprechen. Die Vinyloberfläche zeigt Daten und Fakten zum weltweiten Verbrauch von Wasser.
Die Installation befand sich außerhalb der Ausstellungsräumlichkeiten und wurde leider mehrmals beschädigt. Die Museumsgärten haben kein festes Sicherheitspersonal, das in der Lage wäre, alle Grünanlagen 24 Stunden am Tag zu überwachen.
Angesichts mehrerer Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen, mitsamt zerbrochenen Glasflaschen, die die BesucherInnen in Gefahr bringen könnten, dachte das Museumsteam über die Verlegung der Installation nach und entscheid eine neue Konstruktion zu bauen, da die ursprüngliche zu stark beschädigt war, um sie reparieren zu können.
Anfang April 2015 wurde die Installation vom Löwen-Brunnen entfernt und einen Monat später im Inneren des Museums in einem Zugangsbereich zwischen dem Kreuzgang und den Gärten aufgebaut. Die Kacheln und Fliesen in diesem Bereich des Städtischen Museums in Loures bieten ein wunderbares Szenario und stellen Szenen mit Bezug zum Thema Wasser dar. Sie zeigen eine Reihe ländlicher Motive mit offensichtlichen Einflüssen aus dem Flämischen und den Niederlanden. Diese binden die BesucherInnen ein in länderbezogene Szenarien, die bevölkert sind von Gestalten, die damit beschäftigt sind, ihren täglichen Aktivitäten nachzugehen, bei denen Wasser eine wichtige Rolle spielt (für das tägliche Leben, die Kommunikation und Freizeitbeschäftigung). Außerdem ergänzte das Projektteam die Installation um einen Holzstuhl.
8. Schritt:
Kommunikation
Im Mai nutzten wir die Facebook-Seite “Connected for a Better World” und teilten zahlreiche Schulungsmaterialien und Informationen zum Thema. Die Installation wurde über Webseiten und soziale Netzwerke unserer Partner und durch kurze Emails beworben, die sehr visuell aufbereitet waren und so dazu einluden, die Installation zu besuchen und das eigene Wissen über das Projekt zu vertiefen.
9. Schritt:
Ausstellungseröffnung
Wenn dies angemessen ist und zu den Rahmenbedingungen des Museums passt, ist es möglich eine offizielle Eröffnung der Installation zu erwägen. Dabei sind verschiedene Formate denkbar: Debatten, Filmvorführungen, Familienaktivitäten etc.